Messermacher Kappeller GmbH | Ing. Richard Kappeller | Salzburg

Tranchiermesser „Epochenreise“

Einreichung zum KNIFE Award 2024

Der KNIFE Award des Deutschen Klingenmuseums wird jährlich mit einem anderen Thema für ein besonders gelungenes, handgemachtes Messer verliehen. Dieses Jahr unter dem Motto „Tradition_2.0“ - werden handgemachte Messer oder Dolche beurteilt, die einen traditionellen oder historischen Messertyp mit frischer Perspektive ganz neu interpretieren: mit modernsten Materialien, Fertigungsweisen oder Funktionen.

Unsere diesjährige Einreichung ist auch für uns etwas ganz Besonderes und Neues. Es handelt sich um ein modernes Tranchiermesser, welches seine Inspiration in unterschiedlichen Stil-Epochen findet, und diese neu interpretiert. Auch die Fertigung basiert auf antiken Verfahren und kombiniert diese mit modernen Technologien.

Gesamtlänge:      325 mm

Klingenlänge:       200 mm

Klingenstahl:        Böhler N690

Griffmaterial:       925er Silber – Ornamente mit Kaltemaille ausgegossen

Klinge

Die Klinge wurde anhand eines 3D-Models aus Böhler N690 Stahl gefertigt. Die Vertiefungen für die Einlegearbeiten wurden mit 6° Hinterschnitt gefräst. Darin wurde ein Draht aus 925er Silber per Hand eingelegt und strukturiert.

Silbergriff

Der Griff des Tranchiermessers ist aus 925er Silber gegossen. Die geometrische Form wirkt futuristisch. Von der griechischen und römischen Zeit bis heute wurde Tafelsilber als Merkmal für gehobene Tischkultur angesehen.

Das Verfahren des Silbergusses ist schon seit der frühen Bronzezeit bekannt und findet bis heute eine weit verbreitete Anwendung. Für die Herstellung des Griffes wurde zuerst ein 3D-Modell erstellt, welches alle Gravuren und auch das Innenleben des Griffes mit Stützstreben und einer Passung für den Klingen-Erl exakt darstellt. Auch das Fließverhalten des geschmolzenen Silbers wurde bei der digitalen Konstruktion des Griffes berücksichtigt um einen perfekten Silberguss zu garantieren. Ein Modell wurde aus Wachs 3D-gedruckt um damit den Griff aus Silber zu gießen.

Mit Emaille ausgefüllte Ornamente zieren den Griff.  Diese sind angelehnt an Epochen von Gotik bis Jugendstil und Art Déco. Die Motive setzen sich zusammen aus geometrischen und floralen Formen. Die Ästhetik erinnert an lichtdurchflutete Kathedralen und filigrane Buntglasfenster. Zugleich finden die Elemente Inspiration in der Natur und wirken schwungvoll und modern.

Die Emaille-Technik war bereits um 3500 vor Christus bekannt. Damals ausschließlich als Schmuckelement verwendet, kommt diese Technik bis heute weit verbreitet zum Einsatz. Aufgrund seiner hervorragenden Haltbarkeit, der besonders guten Eignung für Lebensmittel und dem schmückenden Charakter, findet man Emaille insbesondere auf Küchenutensilien.

Eine moderne Entwicklung ist Kaltemaille, ein mit Farbpigmenten vermischtes Kunstharz. Es hat den Vorteil, dass es nicht wie klassische Emaille gebrannt werden muss, und somit auch Silber damit beschichtet werden kann.